Beim Kauf und der Nutzung von Kapselgehörschützern geben die Markierungen auf den Produkten wichtige Hinweise auf den Schutzlevel, Haltbarkeit und Material. In diesem Blogpost gehen wir den den vielen verschiedenen Markierungen auf den Kapselgehörschützern auf den Grund und versuchen so euch einen kurzen und guten Überblick zu geben.
Warum sind es überhaupt so viele Markierungen?
Die Markierungen auf dem Kapselgehörschützern geben Auskunft über verschiedene Bereiche. Allgemein kann man diese in drei Hauptkategorien unterteilen: Material, Standards und Weiteres.
Im Jahr 2008 wurde die CLP Verordnung eingeführt, welche die Kennzeichnung der Produkte innerhalb der EU und den mit ihr im Europäischen Raum verbundenen Staaten regelt. CLP steht hierbei für die Englische Bezeichnung Classification, Labelling and Packaging. Diese Verordnung übernimmt das aus den USA stammende Global Harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien GHS und regelt zudem viele weitere Bereiche. Mehr zur Einbindung des Systemes findet ihr auf der Website des Bundesinstituts für Risikobewertung (Link oben). An mehr Details Interessierte können sich zudem auf der Webseite des Umwelt Bundesamt die Brochüre zum neuen Einstufungs- und Kennzeichnungssystem für Chemikalien nach GHS (134 Seiten) kostenlos herunterladen. Die CLP Verordnung beinhaltet ausserdem Einstufungs- Kennzeichnungs und Verpackungsfragen für REACH, Biozide, Pflanzenschutzmittel und Verbraucherprodukte. Den vollständigen Text der CLP Verordnung könnt ihr euch neben anderen nützlichen Blättern auf der REACH Compliance GmbH ansehen und kostenlos in Deutsch, Englisch und Französisch herunterladen. Zusammengefasst: Es sind es so viele Markierungen auf den Kapselgehörschützern, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist, um euch, die Konsumenten, zu schützen und euch alle notwendigen Informationen zukommen zu lassen.
Doch, abgesehen den gesetzlichen Vorgaben, was nutzen mir als Konsument diese Markierungen?
Diese Angaben sind direkt auf dem Produkt eingraviert oder aufgedruckt und so kann man auch nach dem Verlust des Beipackzettels jederzeit das Wichtigste den Kapselgehörschützer betreffend ablesen. So kann man die Sicherheitsstandards, sowie Material und dessen Ablaufdatum leicht ablesen und in jedem Fall das Produkt bis zum Hersteller zurück verfolgen. Dies dient neben der richtigen Handhabung auch dem Konsumentenschutz und es ist möglich die Hersteller zur Verantwortung zu ziehen. Gerade das Ablaufdatum kann hierbei eine wichtige Rolle spielen, sowohl für die Vorgesetzten die, die Persönliche Sicherheitsausrüstung zur Verfügung stellen, als auch für diejenigen welche diese auf täglicher Basis einsetzen.
Markierungen, welche die Tests und Sicherheitsstandards angeben
Aufgedruckt auf den Kapselgehörschützern sind mehrere Markierungen zu finden, welche auf verschiedene Sicherheitsstandarts hinweisen: CE, EN und ANSI
CE
Das Symbol CE ist die Abkürzung für „Conformité Européene“ aus dem Französischen. Wortwörtlich übersetzt bedeutet es Europäische Konfomität. Diese Markierung auf den Kapselgehörschützern bezeichnet, dass die Grundanforderung der Europäischen Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzregelungen erfüllt werden. Das Symbol ist Grundvorraussetzung damit der Gehörschützer legal auf den Markt gebracht werden kann und das Produkt frei bewegbar innerhalb der EFTA und Europäischen Union ist.
EN
Die EN Codes beziehen sich auf die harmonisierten Standards für Persönliche Sicherheitsausrüstung der EU Kommission, welche dadurch die Regelung eines einzigen grossen Europäischen Marktes, inklusive seinen Vertragspartnern, ermöglicht. Die Codes sind jeweils einer bestimmten Produktkategorie zugewiesen und sind direkt auf dem Produkt zu finden. Je nach Codierung kann man erkennen ob der Kapselgehörschützer den Anforderungen des Europäischen Marktes entsprechen. Für Gehörschutz mit noch spezifischeren Grundanforderungen gibt es dann jeweis noch weitere Spezifikationen. Mehr dazu kannst du in unserem Blog Sicherheitsstandards (SNR, NRR) bei Kapselgehörschützern nachlesen.
ANSI
Neben den EN Codes gibt es auch Standards nach den Vorgaben des American National Standards Institute (ANSI), welches eine ähnliche Funktion für die USA besitzt, wie die EU Komission in Europa. Die EN Standards und die ANSI Standards, sowie die Tests sind hierbei nicht die gleichen. Die gesamte Liste mit den Standard codes sind gegen Bezahlung im Webstore des ANSI erhältlich. Im Bezug auf Kapselgehörschützer sind die ANSI Standards meist entweder als S3.19 und / oder S12.42 ausgewiesen. Sie sagen wie bei den EN Normen aus, dass die Gehörschützer den gängigen Standards des American National Standards Institues entsprechen. Hierbei beziehen sich S3.19 und S12.42 auf verschiedene Arten des Testings. Beim Ersteren werden die Kapselgehörschützer gemäss den Grundvorgaben des ANSI getestet und nur wenn diese erfüllt werden, bekommt das Produkt die Markierung und das NRR Label. Zu NRR und SNR könnt ihr mehr in unserem Blog Sicherheitsstandards (SNR, NRR) bei Kapselgehörschützern nachlesen. S12.42 beschreibt die Messung der Dämmwirkung des Gehörschützers mithilfe einer Prüfvorrichtung für Aukustiktests bei Frequenzen und Impulsen zwischen 130dB und 170 dB. Der Unterschied zwischen den beiden Tests ist, dass bei S3.19 die Gehörschützer mit echten Personen und bei S12.42 mithilfe von Maschinen und Testpuppen getestet wurden.
Material bezogene Markierungen
Markierungen welche sich auf das verwendete Material beziehen sind in der Regel in das Plastik der Kapselgehörschützer eingraviert. Im Falle der Gehörschützer von Viwanda sind diese meistens innerhalb den Kapseln zu finden. Dafür müsst ihr jegiglich die dämmenden Schaumstoffkissen herausnehmen, welche übrigends waschbar sind.
Auf der Innenseite findet ihr zwei eingravierte Scheiben, welche das Produktionsjahr und den Produktionsmonat angeben. Damit kann man leicht ableiten, wie lange man diesen Kapselgehörschutz noch maximal nutzen sollte.
Im Weiteren findet ihr dort auch Hinweise aus welchem Material die Kapseln hergestellt wurden. Hierfür sind in das Plastik die Kennzeichnungen für Kunststoffe (resin identification codes) eingraviert, welche auch gleichzeitig Angaben machen, wie recyclefähig das Material ist. Diese bestehen aus einem Dreieck aus drei Pfeilen und einer Zahl in der Mitte. Diese Zahl steht jeweils für ein bestimmtes Plastik. In der Tabelle findet ihr die Bezeichnungen und ein paar Beispiel der Verwendungen:
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PETE / PET (Plyethylene terephthalate) | Oft in Trinkflaschen aus Plastik, Teppichen, Möbeln, Polyesterfasern, Tragtaschen, Zurrgurte |
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HDPE / PEHD ( Polyethylen mit hoher Dichte) | Flaschen, Spielplatzgeräte, Rohre, Plastifiziertes Holz |
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PVC/V (polyvinyl chloride) | Rohre, Duschvorhänge, Kinderspielzeug, Gartenstühle |
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LDPE / PE-LD (Polyethylen mit tiefer Dichte) | Plastiktüten, geformtes Laborwerkzeug, Plastikringe für Sixpacks, Wegwerfflaschen |
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PP (Polypropylene) | Industrielle Fasern, Geschirr, Autoteile, Esscontainer |
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PS (Polystyrene) | Spielsachen, Klappgehäuse für Take-away, Videokassetten und Schalen, Plastikinstrumente |
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O / OTHER (andere Plastiken, wie Acril, Nylon, Polycarbonat (PC), mehrfach geschichtete Mischungen etc) | Flaschen, Gesichtsschutz & Visiere, Linsen für Sicherheitsbrillen |
Weitere Markierungen
Hersteller
Bei allen Kapselgehörschützern muss auf dem Produkt, gemäss den CE Standards, der Hersteller erkennbar sein. Dem wird in Form eines Logos nachgekommen.
JE, EP & Nummer
Die Bezeichnungen wie Beispielsweise JE und EP mit nachfolgender Nummer beziehen sich auf das Model des Gehörschutzes. Damit kann der Verkäufer und der Hersteller schneller zuordnen, von welchem Produkt die Rede ist. Bei Viwanda beispielsweise werden auf täglicher Basis diese Modelnamen verwendet, wenn wir untereinander im Büro kommunizieren.
Gravierungen im Plastik
Neben den ganzen Gravierungen welche sich auf das Material beziehen, die wir weiter oben schon behandelt haben, sind noch weitere Zahlen und Nummern auf den Kapseln und Bügeln der Gehörschützer zu finden. Diese haben bei der Herstellung jeweils ihre Funktion, sind aber für den Enverbraucher nicht von Bedeutung. Sie helfen bei der Zusammensetzung der Einzelteilen, bei der Sortierung oder sonstigen Zuordnungen bei der Herstellung.
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