REACH - Eine Verordnung zu den Chemikalien in der Industrie

15.08.2017 08:50

Wir von Viwanda arbeiten eng mit unseren Lieferanten zusammen und prüfen genau, dass die von uns verkauften Produkte den REACH Standards entsprechen. Dies bedeutet, dass wir in unseren Produkten für Menschen schädlichen Chemikalien und deren Produkte so gering wie möglich halten und ihr, unsere Kunden, unsere Produkte ohne Bedenken und ohne Langzeitfolgen einsetzen könnt.

Was ist Reach und wieso ist die Diskussion über die Verwendung der Chemikalien ein wichtiges Thema für uns? Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen und beantworten die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

Wieso sind Chemikalien ein wichtiger Teil unseres Lebens?

Alles besteht aus Chemikalien und chemischen Reaktionen. Dies gilt auch für unseren Körper, seine Funktionen und somit auch für unsere Existenz. So kommen wir in unserem täglichen Leben konstant mit verschiedenen Substanzen in Berührung, denn sie sind Teil unserer Nahrung, Kleidung, Gebrauchsgegenständen und Unterhaltungswelt. Unsere gesamte moderne Gesellschaft beruht zudem auf den Vorteilen, die wir aus den verschiedenen Stoffen gewinnen können. Aus diesem Grund sind sie auch ein sehr essentieller Bestandteil in der Industrie.

Gemäss den Angaben des ECHA (European Chemicals Agency) sind noch nicht alle Chemikalien auf dem Markt vollständig erfasst und jedes Jahr kommen immer neue durch die Fortschritte in der Forschung hinzu. Die Europäische Behörde stellt die von ihr gesammelten Informationen zu den registrierten Chemikalien der Öffentlichkeit zur Verfügung und kontrolliert, sowie unterstützt, Firmen bei der sicheren Verwendung von Chemikalien und deren legalen Rahmenbedingungen. Dies in allen Bereichen der Produktionsindustrie in Europa, also auch beispielsweise bei der lokalen Nahrungsmittelproduktion, und den aussereuropäischen Imports. Daneben befasst sich das ECHA mit den Risiken der von ihnen als gefährlich eingestuften Chemikalen, mit alternativen Methoden zur Reduzierung von gefährlichen Substanzen und verfolgt die Reduktion von Tierversuchen. 

Was ist mit gefährlichen Chemikalien gemeint?

Im Grunde sind damit alle Chemikalien gemeint, welche eine Gefahr für den Menschen oder die Umwelt darstellen. Um sich vor den Auswirkungen solcher Substanzen zu schützen, sollten diese mit der ensprechenden Vorsicht gehandhabt oder durch eine sichere Alternative ersetzt werden.

Als Massnahmen dazu wurden verschiedene Regelungen in der Europäischen Union eingeführt. So müssen bestimmte Substanzen, wenn sie als solche klassifiziert wurden, auf bestimmte Weise auf den Produkten und Packungen ausgewiesen werden. Auf der Webseite des ECHA stellen sie ihre volle Liste an klassifizierten Stoffen und wie diese anzugeben sind zur Verfügung. Dies kommt neben den Firmen auch den Konsumenten zugute. Zur Liste geht es hier: Datenbank des C&L-Verzeichnisses.

Wer ist verantwortlich hinsichtlich der Verwendung und Risiken von Chemikalien?

Mit der Verwendung der Chemikalien und deren Reaktionen kommt auch die Verantwortung für die Nebenprodukte bei verschiedenen Herstellungsverfahren, sowie den gefährlichen Einflüssen von bestimmten Substanzen.

Deshalb verlangt ECHA von den Unternehmen, dass sie die Risiken der hergestellten und verwendeten Chemikalien ausfindig machen und richtig handhaben. Dazu gehört das Aufzeigen der sicheren Verwendung des Stoffes gegenüber der ECHA, sowie das Informieren der Konsumenten über die Risikomanagementmassnahmen und das Einhalten der vorgegebenen Schutzvorschriften, Beschränkungen und Zulassungspflichten.

Firmen unterliegen zudem neben REACH der Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung (CLP) und der Verordnung über Biozidprodukte (BPR).  

Während die Beweislast bei den Unternehmen selbst liegt, übernimmt die ECHA die Funktion als zentrale Verwaltung der Informationen, welche von den Firmen bereit gestellt wird. Auf Ihrer Webseite listen sie daher alle gemäss REACH registrierten Chemikalien, sowie deren Einstufung, Kennzeichnung und Verpackungsanforderungen auf. Wichtiges zu  bioziden Wirkstoffen und Biozidprodukten sind ebenfalls in ihrer öffentlichen Datenbank zu finden. Neben ihrer Aufgabe die Informationen zu den verwendeten Substanzen allen zugänglich zu machen, koordinieren sie zudem Genehmigungen und Zulassungen und verlangen weitere Daten, sollten die von den Unternehmen bereitgestellten nicht ausreichend sein. Durch diese Aufgaben, und ihrem Ziel die Konsumenten und Unternehmen zu sensibilisieren, sowie die gefährlichsten Chemikalien nach und nach durch sichere zu ersetzen, übernimmt die ECHA die Rolle und die Verantwortung des Kontrollzentrums und der Koordinierung der Kontrolle von Chemikalien.

Weitere Akteure sind die Behörden auf nationaler Ebenen der EU-Mitgliedstaaten. Diese haben die Aufgabe die Substanzen zu registrieren und zu bewerten, sowie weitere Beschränkungen vorzuschlagen. Daneben übernehmen die lokalen Behörden die Verantwortung, dass die Unternehmen in ihren Gebieten sich an die Chemikaliengesetzgebung halten. Hierzu arbeiten die nationalen Behörden eng mit der ECHA zusammen.

Zusammengefasst liegt die Verantwortung über die Verwendung von Chemikalien bei mehreren Akteuren bei den Unternehmen, ECHA und den nationalen Behörden, jedoch auch beim Konsumenten selbst. Dieser sollte sich über die sachgemässe Verwendung der Chemikalien informieren, evaluieren und entsprechend handeln.

Für Konsumenten gibt es übrigends ein spezielles Merkblatt für die Verwendung von Chemikalien am Arbeitsplatz: Tips for users of Chemicals in the work place

Ausserdem ist es durch die öffentliche Datenbank des ECHA möglich die Chemikalien nachzuschlagen und detaillierte Informationen zu der Substanz, der Verwendung, der Lebensdauer des Artikels, Gebrauch, Verpackungsangaben, sowie Gebrauch in der Industrie und Manufakturen zu erhalten: Datenbank des ECHA - Informationen über Chemikalien

Was ist REACH?

REACH steht für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) und ist eine Verordung der Europäischen Union, welche 2007 in Kraft trat. Ziel der Vereinbarung der Mitgliedstaaten ist es, den Schutz der Konsumenten und der Umwelt zu verbessern, sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhöhen. Ausserdem beschäftigen sie sich mit Alternativmethoden zu gefährlichen Chemikalien und deren Auswirkungen und die Verringerung von Tierversuchen. Mit dieser Verordnung, welche durch die ECHA und die nationalen Behörden kontrolliert und durgesetzt wird, werden die Unternehmen verpflichtet sich über die Verwendung der Substanzen im Herstellungsprozess, sowie deren Nebenprodukten zu informieren und Verantwortung für die sichere Handhabung zu übernehmen. Ausserdem wird die Kommunikation zwischen den Unternehmen und den Endverbrauchern verlangt, die sicherstellt, dass diese keinen Gefahren ausgesetzt oder zumindest über die korrekte Handhabung der Substanzen informiert sind. So sollen die Gefahren für Mensch und Umwelt minimiert werden.

Wie beeinflusst REACH Unternehmen?

Die Verordnung verlangt von Firmen die Übermittlung von Informationen zu den verwendeten Chemikalien an das ECHA und der damit verbundenen Bereitstellung der Daten für die Konsumenten. Zu den zu übermittelnden Daten gehören: Eigenschaften und Verwendung der Substanzen, die Mengen von über eine Tonne pro Jahr, sowie die  Gefahren und mögliche Risiken die durch die Verwendung zustande kommen oder entstehen könnten.

Die Registrierung betrifft nicht nur reine Substanzen, sondern auch Gemische und Stoffe in Erzeugnissen. Dabei werden die Chemikalien abgedeckt, welche nicht von anderen Rechtsvorschriften onehin schon behandelt wurden. Ausserdem verlangt die Vorschrift, dass pro Stoff eine Registrierung vorgenommen werden muss. Dies bedeutet das Hersteller und Importeure die Registrierung gemeinsam einreichen müssen. Die erhobenen Daten müssen hierzu schlüssig sein und für die Identifizierung der Substanz ausreichen. Sollten dabei Stoffe verwendet werden, welche als besonders besorgniserregend eingestuft wurden, müssen die Firmen neben der Gewährleistung der sicheren Handhabung der Chemikalien während dem Herstellungsprozesses, sowie deren Nebenprodukte, die dabei entstehen, eine Zulassung beantragen.

Interessant hier ist, dass diese Vorschriften nicht nur Produzenten zur Verantwortung ziehen. Auf der Webseite der ECHA werden alle Teilnehmer der Wirtschaft grob eingeteilt und addressiert:

Manufakturen und Hersteller welche Chemikalien herstellen, entweder für den Eigengebrauch oder den Verkauf, sind in der Pflicht diese korrekt zu Kennzeichnen und die Endverbraucher über die Risiken aufzuklären.

Nachgeschaltete Anwender in Europa, welche chemische Substanzen in ihrer industriellen oder gewerblichen Tätigkeit verwenden, müssen die fachgerechte Anwendung sicherstellen.

Importeure, welche ausserhalb der EU die Produkte einkaufen. Sie müssen sicherstellen, dass ihre eingekauften Produkte keine gefährlichen Chemikalien enthalten und wenn doch, müssen diese korrekt ausgewiesen und ihre Handhabung indiziiert werden.

Was bedeutet dies für Viwanda?

Unser Unternehmen fällt unter die Vorschriften für Importeure, weshalb wir uns an die REACH Vorschriften halten. Wir stehen ausserdem in regelmässigen Informationsaustausch mit unseren Lieferanten bezüglich deren Produktionsweisen und Verwendung von Substanzen in ihrem Tagesgeschäft. Uns ist es sehr wichtig, dass die verwendeten Stoffe keinen Schaden anrichten. Dies besonders, weil wir auch Produkte für Kinder anbieten, wie beispielsweise unsere Kinder Kapselgehörschützer oder unsere Kinder Chemikerbrillen. Somit prüfen wir nicht nur unsere Produkte auf ihre Grenzen, sondern auch auf die potentiellen Einflüsse, die sie auf euch unsere Kunden haben können.

Noch Fragen?

Habt Ihr Fragen zum Thema? Wollt ihr bestimmtes zu den verwendeten Chemikalien in unseren Produkten wissen? Kontaktiert uns über unser Kontaktformular, wir helfen euch gerne weiter!

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